Theater Flunderboll
Ein Augenblick vor dem Sterben
von Sergi Belbel, aus dem Katalanischen von Klaus Laabs
Sie ist wohl die nutzloseste Frage des Küchenphilosophen: Was wäre, wenn? Reiner Zufall, wie das Leben läuft oder wodurch es schlagartig an sein Ende kommt. Todeskandidaten im Moment des Sterbens die Chance zu geben, ein anderes, alternatives Leben weiterzuleben - darüber sinniert ein schlafloser Drehbuchautor. In sechs Szenen wird auf brutale, tragikomische und auch melodramatische Weise gestorben. Es sind Alltags-Konstellationen, die in spiegelbildlicher Reihenfolge noch einmal durchgespielt werden, jetzt jeweils mit einem von Bild zu Bild fortwirkenden glücklichen Ausgang. Durch einen Akt der Zuwendung, der eine Kettenreaktion auslöst, die zum lebensrettenden Umstand für den jeweils nächsten Delinquenten wird. Und doch mit einem irritierenden Schlusspunkt. "Ein Spiel über Leben und Tod, genau auf der Linie, die das Leben vom Tod trennt", resümierte Sergi Belbel, der für das Stück 1996 den Spanischen Nationalpreis für Dramatik erhielt.
Homepage: www.flunderboll.de
Das Theater Flunderboll
existiert seit 1987 und ist das Hausensemble der hinterbuehne. Als erste Produktion war damals das Stück "Mama hat den besten Shit" von Dario Fo geplant. Zur Aufführung ist es nie gekommen, geblieben ist nur das Wort Flunderboll (Seite 12, 1. Zeile, Rotbuch Verlag). 2006 baute das Ensemble in eigener Regie eine ehemalige Leuchtreklame-Werkstatt zu einem Theater um – die hinterbuehne. Sie wird vom Ensemble seitdem als Eigen- und Gastspielbetrieb ehrenamtlich geführt. Flunderboll inszeniert vor allem Stücke zeitgenössischer Autoren, wie zum Beispiel von Schimmelpfennig, Paravidino, Syha oder Schmitt sowie auch Eigenproduktionen, bei denen die Lust am Experimentieren im Vordergrund steht.
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